Krisenmanagement als kommunale Daueraufgabe? Policy Papers 7 - Juli 2025 / Quelle: Deutsches Institut für Urbanistik gGmbH.

Berlin (10. August 2025) – Als eine lang andauernde und alle gesellschaftlichen Bereiche umfassende Krise hat die Corona-Pandemie die Strukturen und Abläufe in den Kommunalverwaltungen stark strapaziert und teilweise sogar ausgehebelt. Dennoch haben sich die Kommunen bei der Krisenbewältigung als widerstands- und anpassungsfähig erwiesen. Durch ämterübergreifende Kooperationen und eine transparente Priorisierung der Aufgaben konnten Mitarbeiter entlastet und vulnerable Gruppen gesichert versorgt werden. Anders als erhofft hat die Pandemie aber kaum Impulse für eine nachhaltige Stadtentwicklung geliefert. Das sind einige Ergebnisse einer Untersuchung des Deutschen Instituts für Urbanistik, die nun – fünf Jahre nach der Pandemie – veröffentlicht wurde.

Eigentlich ist das kommunale Krisenmanagement eher auf die schnelle Bewältigung von zeitlich und räumlich begrenzten Herausforderungen ausgelegt. Dennoch wurden von den Kommunen während der Corona-Pandemie innovative Anpassungen entwickelt, um ihre Durchhaltefähigkeit in komplexen Lagen zu steigern und auch länger anhaltende Szenarien zu bewältigen. So haben beispielsweise Essen und Dortmund flexible Koordinationsformate erarbeitet, um die klassischen Krisenstäbe zu entlasten. Augsburg hat demgegenüber die Bevölkerung über einen Bürgerbeirat aktiv in die Ausgestaltung des Pandemiemanagements eingebunden. In Mülheim an der Ruhr wurde die psychosoziale Verfassung der Bevölkerung bei der Umsetzung von Maßnahmen zum Krisenmanagement berücksichtigt.

Nach Ansicht der Autoren können viele dieser Anpassungen als Erfolgsgeschichte angesehen werden. Dennoch sollte der Krisenmodus kein Dauerzustand für das Verwaltungshandeln werden. Vielmehr müssen Kommunen andere Wege finden, um mit hohen Belastungen über längere Zeiträume umzugehen. Ein kommunales Krisenmanagement sollte daher als dauerhafter Prozess in die Verwaltungsstrukturen integriert werden. Dieses umfasst u.a. flexible Instrumente der Personaldisposition, klare Kriterien für die Priorisierung von Verwaltungsaufgaben und Maßnahmen zur Sensibilisierung der Verwaltungsmitarbeiter als Teil der Kritischen Infrastruktur.

Download des Policy Papers „Krisenmanagement als kommunale Daueraufgabe?: https://backend.repository.difu.de/server/api/core/bitstreams/429c13f9-e47e-4059-83c8-1d0a394a7864/content

Quelle: Deutsches Institut für Urbanistik gGmbH