Berlin (08. August 2025) – Mit Blick auf die neuen sicherheitspolitischen Herausforderungen, Cybergefahren und hybriden Bedrohungen spricht sich der Deutsche Feuerwehrverband für eine Stärkung des Zivilschutzes aus. Ein möglicher Pflichtdienst könnte den Feuerwehren zusätzliche personelle Ressourcen erschließen. Auch die Bevölkerung nimmt der Verband in die Pflicht – beispielsweise durch die Forderung nach mehr Selbsthilfe im Krisenfall und eine praxisorientierte Brandschutzausbildung in den Schulen. Diese und weitere Forderungen hat der Deutsche Feuerwehrverband in einem Positionspapier zur Zukunft des Zivil- und Katastrophenschutzes veröffentlicht.
Grundlage dafür sind die Erfahrungen der Feuerwehren in den vergangenen Jahren. Extremwetter, Pandemien und geopolitische Krisen haben die Belastungsgrenzen des Bevölkerungsschutzes deutlich gemacht, so der Feuerwehrverband. Zur Vermeidung von Doppelstrukturen und für eine effiziente Ressourcennutzung müssten alle Akteure ihre Fähigkeiten transparent machen. Von der Politik erwarten die Feuerwehrleute statt isolierter Einzelmaßnahmen abgestimmte Beschaffungen und gemeinsame Standards. Mit Blick auf Doppelmitgliedschaften in mehreren Hilfsorganisationen hofft der Verband auf baldige Klarheit, wie viele Einsatzkräfte im Ernstfall tatsächlich verfügbar sind.
Im Zivil- und Katastrophenschutz nehmen Feuerwehren eine Schlüsselrolle ein. Zum einen sind sie flächendeckend präsent, regional verwurzelt und genießen das Vertrauen der Bevölkerung. Zum anderen können sie ihre Kenntnisse und Fähigkeiten auch zeitnah in anderen Regionen einsetzen. Hierfür sollte vorab in einem Fähigkeitsmanagement definiert werden, welche konkreten Fähigkeiten in Krisenlagen bereitstehen müssen – von Hochwasserrettung bis zur Notstromversorgung. Auch das geplante KRITIS-Dachgesetz zum Schutz kritischer Infrastrukturen unterstreicht aus Sicht des Feuerwehrverbandes diesen Ansatz, da hier Resilienz und Sicherheit ganzheitlich gedacht werden.
Download des Positionspapiers „Die Zukunft des Zivil- und Katastrophenschutzes“:
https://www.feuerwehrverband.de/app/uploads/2025/03/250318-DFV-Forderungen-ZSK.pdf
Quelle: Deutscher Feuerwehrverband e.V.