Köln (03. September 2025) – Deutschlandweit könnten mindestens 60.000 Stellen im öffentlichen Dienst gestrichen und damit rund 3,4 Milliarden Euro Steuergeld eingespart werden. Besonders effizient ist die öffentliche Beschäftigung von Ländern und Kommunen in Sachsen-Anhalt organisiert. Effizienzschlusslicht ist Schleswig-Holstein. Das sind einige Ergebnisse einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Hierfür haben die Wirtschaftswissenschaftler mithilfe eines statistischen Modells den notwendigen Personalbedarf aufgrund von demografischen und sozialpolitischen Kennzahlen sowie wirtschaftlichen Faktoren berechnet und dem tatsächlichen Personalaufwuchs gegenübergestellt.
So ist in Schleswig-Holstein die Beschäftigung im öffentlichen Dienst je Einwohner zwischen 2015 und 2022 mit 11,5 Prozent am stärksten gestiegen. Rein rechnerisch hätte ein Plus von 9,4 Prozent ausgereicht. Damit hat das Bundesland ein Einsparpotenzial von 3.600 Beschäftigten und landet auf dem letzten Platz im Bundesländervergleich. Demgegenüber kamen in Sachsen-Anhalt das Land und die Kommunen mit zwei Prozent weniger Beschäftigung aus als prognostiziert. Das ist Platz 1 im Bundesländerranking. Auch Thüringen, Rheinland-Pfalz, das Saarland und Bayern arbeiten mit weniger Personal als gedacht und damit besonders effizient.
Insgesamt ist die Zahl der Beschäftigten im öffentlichen Dienst in den letzten zehn Jahren in Deutschland deutlich angestiegen: auf kommunaler Ebene um 24 Prozent, bei den Ländern um fast 12 Prozent und beim Bund um gut 4 Prozent. Besonders stark war der Beschäftigungsanstieg im Bereich „Politische Führung und zentrale Verwaltung“ mit über 25 Prozent. Gleichzeitig wurde das Personal der Kommunen im Bereich Städtebau nur leicht aufgestockt, obwohl vielerorts Wohnraummangel herrscht. Statt ausschließlich über fehlendes Personal zu klagen, sollte sich der öffentliche Dienst vielmehr um effizientere Arbeitsweisen bemühen. Hierdurch könnte der Fiskus Milliarden sparen, so das IW.
Download des IW-Trends „Effizienz der öffentlichen Beschäftigung von Ländern und Kommunen“:
https://www.iwkoeln.de/fileadmin/user_upload/Studien/IW-Trends/PDF/2025/IW-Trends_2025-03-01_Beznoska.pdf
Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft